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Vom Umgang mit Gefühlen bei Kindern und als Erwachsene

Was passiert, wenn wir als Kinder mit herausfordernden Gefühlen wie Trauer oder Wut allein gelassen werden?

Wir lernen, dass diese Gefühle nicht richtig sind und spalten uns davon ab. Die Gefühle werden uns fremd und wenn sie im Erwachsenen-Leben auftauchen, wollen wir sie am liebsten so schnell wie möglich wieder los haben.
Kinder brauchen das Vorbild und die Begleitung der Erwachsenen, um mit starken Gefühlen umgehen zu lernen. Sie brauchen den sicheren und liebevollen Halt der Bezugspersonen in einem Moment, wo sie sich aufgewühlt, hilflos oder überfordert fühlen. Durch dieses bedingungslose Dasein der Eltern (und anderer Bezugspersonen) erfährt das Kind, dass ein Gefühl natürlich ist, dass es selber in Ordnung ist, wenn es so fühlt und dass es sein Gefühl zeigen darf. Es lernt weiter unbewusst, dass es willkommen und bedingungslos geliebt ist mit jedem Gefühl. Ebenso lernt es langfristig einen gesunden, natürlichen, selbstverständlichen Umgang mit jedem Gefühl.
Sind die Bezugspersonen jedoch selber mit einem Gefühl überfordert, da sie es bei sich selbst nicht zulassen, können sie auch das Kind nicht durch das Gefühl begleiten. Stattdessen wird das Gefühl abgestellt, indem dem Kind zum Beispiel gesagt wird, es solle sich jetzt beruhigen oder es sei doch alles halb so wild.
In diesem Moment ist für das Kind aber gerade die Situation sehr wild und es zeigt dies. Als Erwachsener ist es dann wundervoll, wenn wir dies erlauben und auf genau dieses Gefühl des Kindes eingehen. Zum Beispiel: "Ich sehe du bist gerade sehr aufgewühlt. Ich bin da für dich. Es ist okay gerade aufgewühlt zu sein." oder "Fühlst du dich gerade sehr traurig? Was macht dich traurig? Ja, ich verstehe, dass dich das traurig macht..." Das Gefühl bestätigen und es benennen hilft dem Kind sehr, gesehen zu werden und sich auch mit diesem Gefühl angenommen zu fühlen. Auch unsere liebevolle, zugewandte, ruhige Präsenz, die dem Kind einfach nur signalisiert, "Ich bin hier mit dir und ich bleibe, auch wenn's schwierig wird" ist eine wunderbare Haltung, das Kind durch das Gefühl zu begleiten. Ebenso hilft das Eingehen auf den Auslöser des Gefühls dem Kind, sich gesehen und anerkannt zu fühlen. Z.B. "Du wolltest diesen Turm bauen und es ging nicht und das hat dich sehr verärgert." oder "Du fühlst dich traurig, weil xy nicht mit dir spielen wollte. Ja."
Das Kind lernt hier, dass ein Gefühl temporär ist, dass es kommt und geht und meist an ein Ereignis gebunden ist. Dies ermöglicht dem Kind, Gefühle als Teil des Menschseins wahrzunehmen und ganz wichtig: anzunehmen!
Das Leid von uns Erwachsenen verstärkt sich nämlich dann, wenn wir uns gegen das aufziehende Gefühl sträuben und es los haben wollen, anstatt es liebevoll anzunehmen, so wie es gerade ist.

Die Kunst als Mensch besteht darin, Gefühle zwar zu empfinden und wahrzunehmen, sich jedoch weder damit langfristig zu identifizieren ("Ich bin dieses Leid") noch sich dagegen zu wehren ("Geh weg du Wut, ich will dich nicht"), sondern die Gefühle einfach nur "durchziehen" zu lassen.
Dieses natürliche Erleben können wir von Kindern wieder lernen. Denn junge Kinder sind noch im Einheitsbewusstsein, wo alles Teil des Ganzen und nichts davon ausgeschlossen ist, auch keine Gefühle. Hier gibt es auch keine Wertung und Aufteilung in "gute oder schlechte Gefühle", sondern alles ist so, wie es ist und wird wertfrei erlebt und empfunden. Temporär und dynamisch wie das Leben selbst.

Probleme und Leid entstehen erst, wenn Gefühle unterdrückt und angestaut werden.

Mögen Kinder weltweit im ursprünglichen Einheitserleben bleiben, begleitet von geheilten Verhaltensmustern von Erwachsenen und einer Haltung der Natürlichkeit gegenüber Gefühlen, frei von Wertung.
Und mögen wir Erwachsene unsere Gefühle mit neuen Augen sehen, die unterdrückten, abgespaltenen Emotionen in uns heilen und mögen wir Kindern ihre Gefühle lassen und sie liebevoll und akzeptierend durch sie hindurchführen und mit ihnen da sein. Für ein heiles Mensch-Sein.

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Désirée Abderhalden
Oberdorfstrasse 3
8584 Opfershofen TG

mail  desiree.abderhalden@outlook.com
 
 
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